Von 1940 bis 1945 bestand das Offiziersgefangenenlager (Oflag VI A) in Soest. Hier waren französische Offiziere als Kriegsgefangene untergebracht. Aufgrund der Genfer Konventionen durften Offiziere in der Kriegsgefangenschaft nicht zur Arbeit gezwungen werden. So entwickelte sich innerhalb des Lagers ein lebhaftes Geistes- und Kulturleben. Theatergruppen entstanden, Musikwerke wurden einstudiert. Die Kapelle wurde zu einem religiösen Zentrum der katholischen Offiziere, die von den Künstlern Guillaume Gillet und René Coulon gestaltet wurde. Die Wandmalereien dieser "Französischen Kapelle" enthalten viele traditionelle religiöse Motive, erzählen aber auch von dem Heimweh der Gefangenen.
Nach der Befreiung der französischen und sowjetischen Kriegsgefangenen diente der Kasernenkomplex von 1946 bis 1951 zur Unterbringung von Vertriebenen aus Schlesien und anschließend bis 1994 als Kaserne für belgische Truppen. Im Juni 1997 gründete sich die "Geschichtswerkstatt Französische Kapelle e. V.", die Kontakte zu ehemaligen Kriegsgefangenen aufbaute und sich für die Erhaltung der Anlage als Ort der Erinnerung einsetzt.
Führungen werden derzeit nicht angeboten, da die Gedenkstätte sich in Renovierung befindet.
Die Wiedereröffnung der Gedenkstätte Französische Kapelle ist für 2025 geplant.