Paulistraße 11, 59494 Soest
Als "Kirche der Neuerungen" könnte man die Kirche St. Pauli, die um 1200 entstanden ist und im 14. Jahrhundert in der für Soest typischen Bauweise von einer romanischen zu einer gotischen Kirche umgebaut wurde, bezeichnen.
Hier nämlich hielt der Dominikaner-Pater Johann Kelberg 1530 die erste evangelische Predigt in Soest. Kelberg und sein Ordensbruder Thomas Borchwede waren die Wegbereiter der Soester Reformationsbewegung.
Bei einem Bombenangriff 1945 wurden u. a. die Fenster im Hauptchorraum und über dem Nord- und Südportal zerstört. Die Verglasung des Südchorfensters dagegen wurde rechtzeitig in Einzelteile zerlegt und ausgelagert und konnte so der Zerstörung entgehen. Dieses Fenster wurde im 19. Jahrhundert aus Teilen verschiedener älterer Glasfenster - vermutlich aus dem 15. Jahrhundert - zusammengesetzt. Schaut man genau hin, kann man einige Verwechslungen von Köpfen und Körpern der dargestellten Aposteln und Heiligen erkennen.
2009 ist in den hinteren Teil der Kirche ein sogenanntes Kolumbarium - eine Urnenbegräbnisstätte - eingebaut worden. Während dieser Teil der Kirche also als Friedhof genutzt wird, finden im vorderen Teil nach wie vor Gottesdienste und Konzerte statt. Auch dieses Konzept war eine Neuerung und macht das Soester Kolumbarium bisher einzigartig.
Erwähnenswert sind im Zusammenhang mit St. Pauli außerdem vor allem eine Altartafel aus der Schule Conrads von Soest sowie zahlreiche sehenswerte Figurenplastiken.
St. Pauli Kirche
Paulistraße 11,
59494 Soest