Museum Wilhelm Morgner mit RAUM SCHROTH
Thomästr. 1
Im ungarischen Veszprém betreibt László Vass seit über 20 Jahren ein Museum für seine herausragende Sammlung konkreter, konstruktiver und minimaler Kunst. Aus der Verwandtschaft mit der Soester Sammlung Schroth entwickelte sich eine besondere Kooperation: Während zum Programmauftakt der Europäischen Kulturhauptstadt 2023 Veszprém-Balaton eine Ausstellung der Sammlung Schroth in der dortigen Kunsthalle gezeigt wird, sind Werke der Sammlung Vass im Museum Wilhelm Morgner zu Gast.
Der Budapester Meisterschuhmacher László Vass begann in den 1970er Jahren, Bilder renommierter ungarischer Künstler zu kaufen. Entscheidend für seine Entwicklung als Sammler war die Begegnung mit dem Künstler Jenő Barcsay, aus der eine tiefe Freundschaft erwuchs. László Vass‘ Vorliebe für die konstruktive Tradition verband sich mit dem bewussten Wunsch, eine stringente Sammlung aufzubauen. Galt sein Interesse zunächst vor allem konstruktiv arbeitenden ungarischen Künstlerinnen und Künstlern, richtete es sich schließlich auch vermehrt auf internationale Positionen und die Verästelungen der konkreten, konstruktiven und geometrischen Kunstrichtung im 20. Jahrhundert, etwa in Minimalismus, Op-Art und Monochrome Malerei.
Die Auswahl der rund 70 Werke für die Soester Ausstellung durch den Sammler László Vass und Bernadett Grászli, Direktorin der Művészetek Háza, Veszprém, gibt einen Eindruck von der internationalen Ausrichtung der Sammlung – etwa mit Malereien, Drucken und Reliefs von Kenneth Martin (UK, 1905-1984), Bob Bonies (NL, *1937), Gottfried Honegger (CH, 1917-2016) oder Manfred Mohr (DE/US, *1938). Der Schwerpunkt liegt aber auf ungarischen Positionen: einerseits international renommierte Künstlerinnen und Künstler wie Dóra Maurer (*1936) oder Istvan Haász (*1946), andererseits auch bei uns weniger bekannte, die eine Entdeckung mehr als lohnen. Die kostbaren, kleinformatigen Malereien aus den 1970er und 1980er Jahren von Jenő Barcsay (1900-1988), Tamás Konok (1930-2020) oder Dezső Korniss (1908-1984) seien nur beispielhaft genannt. In der Gesamtheit stammen die Werke aus den 1960er bis 2010er Jahren und geben somit auch einen Überblick über die Entwicklung mehrerer Generationen bis zur Aktualität konkreter, konstruktiver Kunst in Ungarn und im internationalen Kontext, die sich an der Sammlung Vass beispiellos nachvollziehen lässt.
Wir danken Herrn László Vass sowie der Művészetek Háza / Kunsthalle Veszprém herzlich für die gelungene Kooperation.
Werke von:
Jenő Barcsay | Barna Benedek | Bob Bonies | John Carter | Pál Deim | János Fajó | Jean-Michelle Gasquet | Gottfried Honegger | István Haász | Károly Halász | István Halmi-Horvath | Tamás Hencze | Katalin Hetey | Tamás Konok | Dezső Korniss | Gyula Marosán | Kenneth Martin | Manfred Mohr | Dóra Maurer | András Mengyán | István Nádler | Jan Pamuła | Tamás Trombitás | Paul Uwe Dreyer | Kati Vilim | Ryszard Winiarski | András Wolsky
Parallel zeigen wir im Kabinett des Museum Wilhelm Morgner mit RAUM SCHROTH die Ausstellung "CENTURY. idee bauhaus".
Aktuelle Termine des Rahmenprogramms zu beiden Ausstellungen:
Samstag, 24. Juni, 17 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „CENTURY. idee bauhaus“
Sonntag, 25. Juni, 13 Uhr
Kuratorische Führung mit Christiane Bail und Matthias Seidel zu „CENTURY. idee bauhaus“
Samstag, 8. Juli, 15 Uhr
Führung durch „Kultur.Kontakt.Konkret – Werke aus der Sammlung Vass“
Sonntag, 16. Juli, 11 Uhr
Überblicksführung durch beide Ausstellungen mit Carl-Jürgen Schroth, Sammler und Gründer der Stiftung Konzeptuelle Kunst
Sonntag, 30. Juli, 11 Uhr
Kuratorische Führung mit Christiane Bail und Matthias Seidel zu „CENTURY. idee bauhaus“
Donnerstag, 10. August, 17 Uhr
Überblicksführung durch beide Ausstellungen
Samstag, 19. August, 15 Uhr
Führung und Workshop für Familien
Sonntag, 27. August, 15 Uhr
Finissage beider Ausstellungen